Der Nikolaus will Urlaub machen

Groß war die Freude der Turnkinder des TVH, als ihnen der Nikolaus nach der vorweih-nachtlichen Feier einen Weckmann und eine prall gefüllte Tüte mit Leckereien überreichte.

Vorausgegangen war eine zweistündige Vorführung der Kinder- und Jugendgruppen des TVH.

Schon zu Beginn war der Nikolaus mit dabei, aber seine körperliche Verfassung war nicht die beste. Die vielen Wünsche der Kinder und die ewige Nörgelei über die falschen Geschenke hatten ihn erschöpft: er war urlaubsreif.

So zog er sich zurück in die Welt der Fabelwesen. Bei den Elfen und Feen versuchte er eine ruhige Zeit zu verbringen. Wie sie ihr Können mit graziösen Bewegungen am Trapez zeigten, gefiel ihm sehr, sie wirkten jedoch so zerbrechlich.

Da waren die Zwerge und Kobolde schon viel robuster. Aber wie hektisch und lebhaft sie über die Matten, Bänke, Balken und sogar auf dem Trampolin herumtollten, war ihm wirklich zu wild.

Im Himmelreich, wo die Sternenkinder eifrig ihre Sterne putzten, bis sie glänzten, und die Engel durch die Lüfte turnten und auf Wolken schwebten, wurde es auf Dauer auch langweilig. Da waren ihm die feuerspuckenden Drachen, die Teufel mit ihren akrobatischen Sprüngen und die quirligen Hexen, die Rad, Purzelbaum und FlicFlac schlugen, schon lieber.

Der richtige Ferienort war das aber auch nicht.

Als der Nikolaus einen Blick hinunter auf die Erde warf und einige Kinder im Schnee tanzen sah, da wusste er endlich, was er wollte – seine Odyssee hatte ein Ende.

Frech, brav, zart, eitel und fleißig, eben von allem etwas, das waren die Wesen, die er über alles liebte: die Kinder.

Und so strahlten dann am Ende nicht nur die Augen der Turnkinder, als der Nikolaus seine Tüten auspackte.