Dorfverein will Hemmerden attraktiver gestalten

Vorsitzende Doris Tietz und die Mitglieder des Dorfgestaltungsvereins Hemmerden wollen sich insbesondere um den Kirchplatz kümmern.

FOTO: MREU

Grevenbroich. Der Brunnen soll wieder sprudeln und der Kirchplatz neue Bäume bekommen. Auch der Bürgersteig wird endlich verbreitert.

Der Verein "Dorfgestaltung Hemmerden" hat sich für das Jahr 2016 einiges vorgenommen.

Im Mittelpunkt der Hauptversammlung standen jetzt nicht nur Themen wie der Lärmschutz an der Autobahn 46, die das Dorf in Teilen trotz einer neuen Lärmschutzwand nicht vom Schall abschirmt. Die Mitglieder wollen sich in diesem Jahr auch verstärkt dafür einsetzen, ihren Stadtteil insbesondere optisch aufzuwerten. Im Rahmen der Versammlung stellte der Vorstand um Vorsitzende Doris Tietz konkrete Maßnahmen vor. Dazu zählen die Neugestaltung des Kirchplatzes und die Verbreiterung des Gehwegs zwischen Kirch- und Schnitzlerplatz.

Am 7. Mai wollen sich die Mitglieder und andere interessierte Hemmerdener auf dem Kirchplatz treffen, um dort die Blumenkästen zu pflegen. Sie sollen neu aufgestellt und bepflanzt werden. Doch das ist nicht alles: Am Kirchplatz sollen zudem zwei Bäume ersetzt und die Sitzbänke erneuert werden. "Die Bänke haben die Wirtschaftsbetriebe bereits abmontiert", sagte Doris Tietz. Sie sollen jetzt aufgepäppelt und bald neu aufgestellt werden.

Eine weitere Verschönerung wollen die Mitglieder des Dorfgestaltungs-Vereins am Dycker Mühlenweg vornehmen. "Aus dem dort stehenden Dorfbrunnen sprudelt jetzt bereits im dritten Jahr kein Wasser mehr", berichtete Doris Tietz. Sie hat bereits Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen, die den Brunnen jetzt öffnen will, um dem Problem auf die Spur zu kommen.

Demnächst will der Verein entscheiden, ob er weiter für die Unterhaltungskosten aufkommen will. Diese liegen laut Tietz bei rund 400 Euro pro Jahr und müssten aus der Vereinskasse bezahlt werden, weil die Stadt keine Mittel für die Brunnenunterhaltung in ihrem Haushalt bereitstellen könne.

Seit 1999 engagieren sich Hemmerdener für die Dorfgestaltung. "Die Gründung unseres Vereins hängt mit dem Dorfentwicklungsplan für Hemmerden zusammen, der damals verabschiedet wurde", erinnert sich Doris Tietz. Was bei vielen Vereinsmitgliedern auf Unverständnis stößt: Bis heute wurde keine einzige Maßnahme aus dem rund 40.000 D-Mark teuren Plan umgesetzt. Und: Inzwischen ist er nicht mehr gültig, weil Dorfentwicklungspläne nur für einen Zeitraum von fünf Jahren verwendet werden können. "Eine der vordringlichsten Maßnahmen war die Verbreiterung des Bürgersteiges zwischen Kirch- und Schnitzlerplatz. Dafür wurden zwischenzeitlich Mittel im Haushalt bereitgestellt, doch das Geld wurde drei Jahre in Folge immer zur Deckung anderer Haushaltspositionen herangezogen. Hemmerden ging damit leer aus", erklärt Tietz.

Jetzt soll die wichtigste Maßnahme - die Verbreiterung des Bürgersteigs - endlich in Angriff genommen werden. Und zwar unabhängig des Dorfentwicklungsplanes, der laut Tietz für mehrere tausend Euro erst neu aufgestellt werden müsste, damit die Stadt auf Antrag Zuschüsse vom Land erhalten kann. "Ich bezweifle, dass sich jemand in Hemmerden noch einmal viele Abende mit einem Dorfgestaltungsplan auseinandersetzt, wenn wieder nur geringe Hoffnung besteht, dass die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden", sagte Doris Tietz.

(cka)